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Windrädli oder Windkraftanlage im Zürcher Oberland
Die EVP Wetzikon und Hinwil luden zu einem kontradiktorischen Info-anlass zum Thema Windkraft. Und die Leute kamen. Der Kronensaal war mit über 80 Interessierten sehr gut besetzt.
Wie viel Energie brauchen wir in zwanzig Jahren? Wie wirkt sich die Verschiebung des Energieverbrauchs von fossiler zu erneuerbaren Energien aus? Wie gross ist das Potenzial von Windenergie im Kanton Zürich?
Fragen über Fragen. Viele der zahlreichen Anwesenden erklärten, dass sie sich noch nie mit dem Thema Windengergiegewinnung im Zürcher Oberland befasst haben. Andere sind, als erklärte Befürworter oder Gegnerinnen gekommen und wollten ihrer Überzeugung Gehör verschaffen.
Verschiedene Vorstösse im Kanton und in den Gemeinden
Die Wetziker EVP-Parlamentarierin Andrea Grossen-Aerni führte in das Thema ein und erläuterte, was in den verschiedenen Gemeinden im Zürcher Oberland politisch derzeit in Sachen Windenergiegewinnung geht. Kantonsrat Daniel Sommer erklärte den Willen von Baudirektor Martin Neukom, der in der Windenergie saubere Energie aus der Region für die Versorgungssicherheit speziell im Winter sieht und Windkraftwerke in zahlreichen Potentialgebieten im Kanton Zürich als zukunftsweisend.
Rentabilität gering
Dozent und Lernberater Pierre-Yves Martin und der Mathematiker Martin Maletinsky vertraten die Kritiker von Windkraftwerken im Zürcher Oberland. Neben den landschaftlichen Aspekten, welche an Visualisierungen veranschaulicht wurden, betonten die beiden Vertreter von «Freie Landschaft Schweiz» die mangelnde Rentabilität von Windkraftanlagen in diesen Breitengraden.
Wind- ergänzt Sonnenenergie
Daniel Diggelmann von Pro Wind ZH aus Wald definierte die Windenergie als einheimische und saubere erneuerbare Energie. Er legte dar, wie eine wachsende Bevölkerung auf die Realisierung aller möglichen Potentiale angewiesen ist. Windenergie, die vor allem im Winterhalbjahr anfällt, ergänze den Solarstrom, der seine Stärke im Sommer habe, in idealerweise und lasse die Wertschöpfung in der Region.
«Unsere Landschaft nicht aufs Spiel setzen!»
Der kontradiktorische Anlass wurde von Dorothe Kienast, Wetzikon geleitet. Bezeichnend für die unterschiedlichen Sichtweisen diskutierten die einen «Windrädli», die anderen «Windkraftanlagen».
Stellvertretend für die Zuhörenden, welche aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr zu Wort kamen, das Votum eines älteren Einwohners aus Wernetshausen, der dazu ermahnte, das Bachtelschutzgebiet nicht aufs Spiel zu setzen. (evp)
EVP Matinee ethisches Unternehmertum, 30.09.2023 im Kronensaal in Wetzikon
Mit den drei Unternehmern Nik Gugger, Daniel Sommer und Michael Müller diskutierten wir anlässlich einer Matinee im Kronensaal Wetzikon darüber, was ethisches Unternehmertum aus politischer und wirtschaftlicher Sicht bedeutet und vor allem auch, wie die drei Unternehmer ethisches Unternehmertum in ihren eigenen Unternehmen konkret leben und umsetzen.
Respekt, Würde und Gerechtigkeit halten unsere Gesellschaft zusammen. Darin dürfen Armut, Ausbeutung und Zerstörung unserer Umwelt keinen Platz haben. Um mehr Verantwortung fürs Gemeinwohl zu übernehmen, braucht es ethisch handelnde Unternehmen.
Aus dieser Überzeugung heraus hat die EVP Bezirk Hinwil die drei Unternehmer Nik Gugger (Winterthur, Inhaber u.a. von Herzkraftwerk AG ConCordis GmbH, Nationalrat, Winterthur), Daniel Sommer (Affoltern a.A., Inhaber Sommerholz, Kantonsrat und Michael Müller (Hombrechtikon, CEO Ancora Meilestei, Wetzikon/Maur/Wil) eingeladen um von ihnen zu hören, was für sie ethisches Unternehmertum bedeutet.
Die drei Unternehmer führten eindrücklich aus, wie vielfältig die Aspekte zu einem ethischen Unternehmertum sind. Sei es das Führungsverständnis und die Unternehmenskultur in der Unternehmung selbst, der gesellschaftliche Beitrag z.B. als Arbeitgeber oder Steuerzahler, oder auch das Wirtschaften mit Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt. Die spannenden Beispiele der drei Unternehmer und die angeregte Diskussion zeigte: ethisches Wirtschaften kann nicht einfach 'gefordert' werden und Punkt. Es gilt Rahmenbedingungen zu schaffen, welche ethisches Wirtschaften auch fördert und belohnt. Wir stehen alle in der Verantwortung. Sei es bei der Arbeit, im politischem und gesellschaftlichem Engagement oder auch als Konsument.
Wir blicken auf einen spannenden Vormittag mit angeregter Diskussion zurück, welche von den Gemeinderätinnen Carola Arn, Rüti und Heidi Weiss, Bauma gekonnt geführt wurde.
EVP Bezirk Hinwil
Die EVP hat am 7. September ins Hunziker Areal in Zürich-Leutschenbach zu einer vielschichtigen Veranstaltung eingeladen.
Das erste Projekt auf dem Hunziker Areal in Zürich-Leutschenbach der Baugenossenschaft «mehr als wohnen» gibt Antworten auf veränderte Wohnbedürfnisse und gesellschaftlichen Wandel. Ihre Vision ist die 2000-Watt-Gesellschaft. Energieeffiziente Gebäude, neue Technologien, wenig Autos, bewusster zusammen wohnen durch gemeinsame Aktivitäten: Projekte, Feste, Nachbarschaftshilfen, Teilen, usw. unterstützen einen umweltschonenden Lebensstil und sparen Ressourcen.
Nach dem Rundgang durch das Areal, begrüsste Sandra Gallizzi, Gemeinderätin und Präsidentin EVP des Kreises Zürich 11/12 die vier Referenten, Dr. Felix Ruther führte ins Thema ein. Ihre kurzen Inputs im Sinn von Sokrates: «Konzentriere deine Kraft nicht auf das Bekämpfen des Alten, vielmehr formuliere das Neue».
Matthias Probst, Vizepräsident «mehr als wohnen», Gemeinderat der Grünen in Zürich, selbst Mitbewohner in einer vierzehnköpfigen Cluster-WG, führte den Rundgang durch die über 13 energieeffizienten Gebäuden mit 1300 Bewohner, Gebäude, die mit unterschiedlichsten Baumaterialien erstellt wurden. Ein wichtiges Ziel war die Annäherung an die 2000Watt-Gesellschaft. Die gute Isolation der Gebäude erlaubt es, dass nur wenige Wochen geheizt werden muss, was mit der Abwärme vom nahen Rechenzentrum geschieht.
Begegnungs- und Spielplätze, wie die Allmend Räume, sind Treffpunkte. Eine gut eingerichtete Werkstatt, Sauna und einiges mehr, die grosszügigen Treppenhäuser und knapp gehaltene Loggias veranlassen aus dem Haus herauszugehen. Anfallende Arbeiten für die Quartiergemeinschaften werden geteilt und ehrenamtlich ausgeführt. Die Bewohnenden sollen sich auf natürliche Weise begegnen und in Kontakt kommen. Damit die Siedlung nicht zur Schlafstadt wird, sind die Erdgeschosse dem Gewerbe vorbehalten. Auf den Grünflächen können richtige Bäume wachsen, da es fast keine Tiefgaragen und kaum oberirdische Parkplätze braucht, weil die Bewohnenden keine eigenen Autos besitzen.
Peter Strack, Autor des Buchs «Praktisch & Nachhaltig». Leider bestätigte es sich in seiner Forschungsarbeit, dass allein mit neuen innovativen technologischen Errungenschaften sich das Ziel bis 2050 nie erreichen lässt. Es braucht begleitend einen Gesinnungswandel von uns allen, zur Genügsamkeit. Hier auf dem Areal wird aber eine hohe Lebensqualität, trotz Einschränkungen erreicht.
Seraina Kiener. Als Bewohnerin zeigte sie die differenzierten Beziehungsmöglichkeiten zu Wohnungsnachbarn, im Haus und auf dem Hunziker-Areal. Als Psychologin im Forschungsgebiet Klimawandel und seine Auswirkungen erklärt sie, dass die meisten akzeptieren, dass der selbst verursachte Klimawandel ein ernsthaftes Problem ist und Veränderungen dringend notwendig sind, um ein sicheres Klima wiederherzustellen. Trotzdem vermeiden es aber viele, darüber nachzudenken, ihr Verhalten zu ändern. Es gibt zahlreiche psychologische Faktoren, die zur Vermeidung, Verharmlosung und Verleugnung beitragen. Es gilt den Umgang mit Gefühlen, die der Klimawandel auslöst, wie Trauer, Angst und Wut zu lernen, damit diese uns nicht überwältigen und zur Verdrängung führen. Sie anzuerkennen, mit anderen darüber das Gespräch und soziale Unterstützung zu suchen, sind wirksame Strategien, um Klimaängste und -sorgen zu bewältigen.
Daniel Sommer, Kantonsrat und Nationalratskandidat. Als Nationalrat möchte er Antworten auf unseren gewöhnlichen Alltag: Wie lässt sich eine intakte Umwelt erhalten? Was erfordert der Kampf für eine Energieversorgung aus einheimischen, erneuerbaren Quellen? Wo müssen wir mutiger und innovativer sein, um unsere Abhängigkeit vom Ausland zu reduzieren? Welche Investitionen in Wasserkraft, Solaranlagen oder Windenergie stärken auch unser Gewerbe und schaffen Arbeitsplätze der Zukunft?
In Bern möchte er für tragfähige Kompromisse kämpfen. Denn eine enkelfreundliche Zukunft können wir nur zusammen bauen. Keine Kompromisse will er eingehen, wenn Ethik zur blossen Worthülse verkommt und Greenwashing lediglich Tatenlosigkeit verbirgt. Die Grundwerte unseres christlich-abendländischen Kulturkreises geben ihm die Richtung vor.
Ein Apéro Riche im Restaurant auf dem Areal liess die Gäste verweilen und den Abend gemütlich ausklingen.
Philipp Probst
Praktisch Nachhaltig
Ein demokratischer Übergang in die Post-Fossil-Gesellschaft.
Einladung zur Buchvernissage am 15.12.22 um 20.00 Uhr in Wetzikon.
Promotionsschreiben zum Buch: Statements zweier Bäretswiler und des Autors.